Rapunzel Naturkost : 20 Jahre Hand in Hand-Siegel

Ein Gedanke prägt die Philosophie von Rapunzel Naturkost: Das eigene Handeln kann die Welt verändern. Dabei spielt nicht nur die ökologische Qualität der Produkte eine wichtige Rolle, sondern auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Im Jahr 1992 führt das Unternehmen das Hand in Hand-Siegel ein, um die Ziele des Ökologischen Landbaus mit denen des Fairen Handels zu verknüpfen.

Ob Kakao, Kaffee, Kokos, Zucker, Sesam, Quinoa, Palmöl, Mangos, Cashews oder Pekannüsse – heute verarbeitet und verkauft Rapunzel Bio-Rohwaren von mittlerweile 15 Hand in Hand-Partnern aus zwölf Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Über 90 Rapunzel-Produkte tragen das Hand in Hand-Siegel. Voraussetzung dafür ist, dass mehr als 50 Prozent der Bio-Rohstoffe auch von Hand in Hand-Lieferanten stammen. Ende 2011 betrug der kontinuierlich anwachsende Umsatz dieser Produkte knapp 17 Millionen Euro – das entspricht über zehn Prozent des Gesamtumsatzes.

Es begann Mitte der 1980er Jahre, als Bio-Pionier Joseph Wilhelm, Gründer und Inhaber von Rapunzel Naturkost, auf der Suche nach Bio-Kakao Bolivien bereiste. Dort überzeugte er die Kakao-Bauern der Kooperative El Ceibo von den Vorteilen des Bio-Anbaus. Gleichzeitig bot er ihnen mit Rapunzel einen sicheren Abnehmer für Bio-Kakao, zu Preisen weit über dem damaligen Weltmarktniveau. Die Grundüberzeugung dahinter war und ist, dass ökologische Nachhaltigkeit immer auch ökonomische und soziale Nachhaltigkeit braucht. Aus dieser partnerschaftlichen Beziehung entwickelte sich Anfang der 1990er Jahre das Hand in Hand-Programm. Es verknüpfte zur damaligen Zeit erstmalig die Ziele des Ökologischen Landbaus mit denen des Fairen Handels.

"In erster Linie ist unser Ziel, dass unsere Partner eigenständig marktfähig sind", so Barbara Altmann, Hand in Hand-Expertin bei Rapunzel. "El Ceibo ist dafür ein gutes Beispiel: Die Kooperative begann, wie viele andere, mit dem Export von Rohwaren, in diesem Fall Rohkakao. Durch die Zahlung fairer Preise für die Rohware war es ihnen möglich, in eine eigene Kakao-Verarbeitungsanlage zu investieren. Heute verarbeitet das Unternehmen seine Rohware weiter und verkauft an Rapunzel auch Halbfertigprodukte, wie zum Beispiel Kakaobutter. Dadurch bleibt mehr Wertschöpfung im eigenen Land."

Die Hand in Hand-Kontrolle und -Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Dritte: So werden die Lieferanten alle zwei Jahre von unabhängigen Inspektoren vor Ort auf die Einhaltung der Kriterien kontrolliert und von einer externen Organisation, wie bio.inspecta aus der Schweiz, zertifiziert. Auch die Arbeit von Rapunzel und die Einhaltung der eigenen Verpflichtungen werden im regelmäßigen Turnus von zwei Jahren von dem unabhängigen Institut für Marktökologie überprüft und zertifiziert. Das Audit umfasst die Einhaltung folgender Hand in Hand-Kriterien seitens Rapunzel: Preisgestaltung und Preistransparenz, langfristige partnerschaftliche Kooperation mit Abnahmegarantien, Abwicklung, Beratung und Dokumentation.

Zusätzlich zahlt Rapunzel jedes Jahr 1 Prozent des Einkaufswertes der Hand in Hand-Rohwaren in einen Fonds ein, der seit 1997 von der Deutschen Umwelthilfe und Rapunzel verwaltet wird und gemeinnützige öko-soziale Projekte vornehmlich in sogenannten Entwicklungsländern fördert. Seit 1998 konnten mit Hilfe des Hand in Hand-Fonds weltweit 154 Projekte mit über 650.000 Euro finanziell unterstützt werden.?

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