Fleisch, Experimente und Lust am Genuss – Männer kochen

Männer kochen gerne Fleisch in rauen Mengen, möglichst scharf und dass das Aufräumen irgendwie mit zum Kochen gehört, ignorieren sie mit Vorliebe – Klischees über das männliche Kochverhalten gibt es viele. Fakt ist jedoch: Männern sind bezüglich des Essens andere Dinge wichtig als Frauen.

Was Sie diese Woche erwartet
Es ist soweit: Am 3. November wird wieder der Weltmännertag gefeiert – ein kulinarischer Grund den Herren der Schöpfung ein eigenes Thema der Woche zu widmen. Das Kochverhalten hat sich in den vergangenen Jahren erheblich geändert: Immer mehr Männer scheuen die Küche nicht mehr und nutzen diese vor allem am Wochenende, um ihrer kulinarischen Experimentierfreudigkeit freien Lauf zu lassen. Und was wäre ein Mann in der Küche ohne ein richtig gutes Messer? Daher stellen wir Ihnen das Japanische Küchenmesser von Wüsthof – ein Messer-Traum für alle Männer (und selbstverständlich auch Frauen).
Zum guten Schluss stellen wir Ihnen das neue Buch "Reine Geschmackssache" vor, dass von zwei "echten" Männern und Köchen aus Passion im Selbsverlag kürzlich herausgebracht wurde.

Männer essen, was schmeckt Um eine mögliche Erklärung für diesen Umstand zu finden, lohnt sich ein Blick in die Nationale Verzehrstudie des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel. Ersichtlich wird dabei, dass es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede hinsichtlich des Essverhaltens gibt. Über alle Lebensmittelgruppen hinweg essen demzufolge Männer mehr als Frauen. Dies gilt vor allem für den Konsum von Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse, der mit 103 Gramm pro Tag doppelt so hoch ist wie der von Frauen. Diese essen hingegen vermehrt Milch- und Vollkornprodukte sowie jene Lebensmittel, die allgemein als „gesund“ gelten. Entscheidendes Ergebnis der Nationalen Verzehrstudie ist jedoch die unterschiedliche Motivation für das Essen. Frauen sind eher über den Zusammenhang von Gesundheit und Ernährung informiert, verfügen allgemein über ein höheres Gesundheitswissen und sind folglich primär gesundheitsorientiert. Auch sind sie eher bereit, ihr Essverhalten zugunsten der Gesundheit zu ändern. Für Männer hingegen zählen Sport und Bewegung zu den wichtigsten Faktoren für Gesundheit. Die Entscheidung über das Essen fällen die meisten Männer appetit-abhängig.

 

Keine Angst vorm Herd
Es ist naheliegend, dass diese unterschiedlichen Motivationen sich auch konkret auf das Kochverhalten von Männern und Frauen auswirken. Zwar Kochen Männer insgesamt immer noch weniger als Frauen und vor allem, wenn die Frau keine Zeit hat. Doch wenn Mann kocht, vorzugsweise am Wochenende und gerne aufwendig. Laut den Umfrageergebnissen traut sich zudem jeder zweite Mann ohne Bedenken zu, einen Pfannkuchen oder Braten zubereiten zu können.

Angst als Softie verschrien zu werden brauchen Männer, die sich an den Herd wagen, keine zu haben. Zu diesem Schluss kommt, wer einen Blick in entsprechende Foren zum Thema „Männer kochen“ wirft. Zudem ist der Beruf des Kochs weiterhin fest in männlicher Hand. Auf fünf männliche Kochausbildungsabsolventen kommt grade einmal eine Frau. Eckhart Witzigmann, Johan Lafer, Alfons Schuhbeck – die Liste bekannter männlicher Köche ist lang. Dies liegt vor allem im Berufsbild des Kochs, das eine hohe körperliche und auch psychische Belastbarkeit einfordert, begründet. Das am heimischen Herd jedoch in erster Linie die Frau dominiert, ist da schon eher Resultat einer mehr oder minder überkommenen innerfamiliären Rollenverteilung. Da mittlerweile ein Großteil der Frauen ebenfalls berufstätig ist, lockern sich diese Zuordnungen allerdings nach und nach auf.  

Eine handfeste Erfahrung: Männer-Kochkurse
Immer mehr Männer finden Gefallen am Kochen und erfahren es vor allem als Möglichkeit für Experimente und so wird vor allem am Wochenende die Zeit für besonders ausgefallene Rezepte genutzt. Männerkochen ist ein Thema, dass nicht nur mit der steigenden Beliebtheit von Kochshows im deutschen Fernsehen zunehmend an Relevanz gewonnen hat. Spätestens seitdem TV-Köche wie Jamie Oliver und sein deutsches Äquivalent Tim Mälzer als Identifikationsfiguren für den (kochenden) Mann herhalten können, finden immer mehr ehemalige männliche Kochmuffel den Weg in die Küche. Mit der Beef gibt es mittlerweile ein eigenes Koch-Magazin, dass sich der Zielgruppe der Männer widmet.

Auch die Kochschulen in Deutschland sind auf diesen Trend aufmerksam geworden und so haben sie mittlerweile vermehrt Männer-Kochkurse im Angebot. Einfache Kochrezepte sind dabei meist nicht Entscheidungskriterium für die Wahl eines Männerkochkurses. Den Besuch eines Kochkurses sehen die meisten Männer eher als Herausforderung, mitunter als alternative Möglichkeit des Wettbewerbs und so wird schon mal mit den Scoville-Einheiten der Chili-Schoten herumprobiert. Das geht natürlich besonders gut, wenn die Herren der Schöpfung unter sich bleiben. Generell geht es in den meisten Männer-Kochkursen um handfeste Erfahrungen. Kochen liegt im Trend und so sehen viele Männer den Männer-Kochkurs als Erfahrungsraum, um sich dem Thema Kochen neu und vom Grund her zu nähern. Von Interesse sind diesbezüglich zum Beispiel eine ausgiebige Warenkunde oder die Herstellung von Wurstwaren – und zwar beim Zerlegen des Tieres angefangen. Klar, dass damit der Anstoß fällt, über das geeignete Material, wie Messer, Herd und sonstiges Küchenequipment zu sprechen.


Bei allen Klischees einerseits und allen Versuchen der Gleichmacherei andererseits, kann also festgehalten werden, dass Männern eher Genussesser sind. Daraus resultiert konsequenterweise häufig ein anderes Kochverhalten. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass es auch beim Thema Kochen solche und solche Männer gibt.

 

Männer an den Herd: Sie wollen an einem Männer-Kochkurs teilnehmen? Oder vielleicht verschenken? Hier finden Sie einen Überblick aller Männer-Kochkurse.

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