Pfeffer – der unverwechselbare König der Gewürze

Der Pfeffer hat ein großes Problem: Er fristet ein Dasein der Selbstverständlichkeit – natürlich wird er ständig verwendet, aber selten werden seine aromatischen Vorzüge und sein unverwechselbarer Akzent bewusst eingesetzt. Dabei kann der Geschmack von Pfeffer sehr facettenreich und überraschend sein.

Was Sie diese Woche erwartet
Eine Lobeshymne auf den Pfeffer! Denn er bringt nicht nur richtig viel Pepp in die kreative Küche, sondern auch unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten. Folgen Sie uns doch auf einen kulinarischen Diskurs dahin, wo der Pfeffer wächst. Lernen Sie die verschiedenen Pfeffersorten kennen (denn es gibt nicht nur Schwarzen, Weißen oder Grünen Pfeffer). Außerdem verraten wir Ihnen zehn wertvolle Tipps – was Kochprofis beim Pfeffer beachten sollten und stellen Ihnen ein umfangreiches Buch vor, das eigens dem Thema Pfeffer gewidmet ist und das wir exklusiv drei Mal verlosen. Und was wäre das Thema der Woche „Pfeffer – der unverwechselbarer König der Gewürze“ ohne pfeffrige Rezepte? Wir haben Ihnen zwei Pfeffer-Rezepte zusammengestellt: Grüne Pfeffersauce für Steaks und Crêpes mit Zitronenbutter und Zitronenpfeffer. Pfeffrige Grüße aus der KOCHSCHULE.de-Redaktion.

Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer

Ob Schwarzer, Grüner oder Roter Pfeffer, ob Piment, Szechuan oder Kubeben Pfeffer, ob scharf, aromatisch, intensiv, süß oder zitronig – der sogenannte König der Gewürze ist genauso vielfältig im Geschmack wie auch in der Verwendung. Grundsätzlich vertragen fast alle Speisen eine leichte oder nach persönlichem Geschmack eine ordentliche Prise Pfeffer. Bei der Verwendung von Pfeffer sind der Experimentierfreudigkeit keine Grenzen gesetzt, im Gegenteil: Je mehr man sich mit diesem facettenreichen Gewürz beschäftigt, desto kreativer werden seine Anwendungsmöglichkeiten.


Verschiedene Pfefferkörner sind entweder als ganze Körner oder gemahlen in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. Pfefferliebhaber, die es exotischer mögen und rare Pfeffersorten bevorzugen, finden diese entweder in speziellen Gewürzläden, Feinkostläden oder im Internet. Trocken, lichtgeschützt und luftdicht verpackt, sind Pfefferkörner viele Monate haltbar – gemahlen verliert das Gewürz jedoch schnell sein unverwechselbares Aroma und an seiner intensiven Würzkraft. Aus diesem Grund sollte Pfeffer generell erst unmittelbar vor der Verwendung frisch gemahlen werden.

Schwarzer Pfeffer

Die am häufigsten verwendete Pfeffersorte ist der Schwarze Pfeffer, der in jeder Küche universell einsetzbar ist. Er würzt Saucen, Suppen, Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Wild, Geflügel, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln, Reis und kann gelegentlich auch Desserts oder Weihnachtsgebäck
harmonisch aufpeppen.
 

Weißer Pfeffer

Einem ungeschriebenen Küchengesetz zufolge würzt der Koch mit weißen Pfefferkörnern helle Speisen – doch sollten Profis diese Regel nicht zu streng befolgen und stattdessen eher auf ihren Geschmackssinn hören. Versuchen Sie doch das nächste Mal beispielsweise bei der Zubereitung eines Salatdressings statt
Schwarzen Pfeffer die weiße Variante zu verwenden – garantiert
werden Sie den großen Unterschied sofort rausschmecken. Weißer Pfeffer kann salzige Suppen, Bouillons, Saucen, Kochfischsud, Sülzen, Braten, Kalbsfleisch und alle Marinaden für Fisch und Fleisch würzen. Profi-Tipp: Zwei weiße Pfefferkörner geben eingemachten Pfirsichen und Mirabellen eine ganz exklusive Note.
 

Grüner Pfeffer

Dank des Grünen Pfeffers ist die exotische Küche um eine feine Spezialität reicher. Er verleiht vielen Gerichten wie Steaks, Filets, Gulasch, Koteletts, Rouladen, Frikadellen, Schaschlik oder selbstverständlich auch der beliebten Grünen Pfeffersauce für Steaks einen raffinierten Geschmack.

Piment

In der europäischen und mediterranen Küche ist Piment (auch Nelken- oder Jamaikapfeffer genannt) eine gängige Würzoption für Suppen, Saucen, eingelegtes Gemüse oder sauer marinierten Fisch. Sein einmaliger Geschmack erinnert an Muskat, Zimt und Gewürznelken. Aufgrund dieser süßlichen Geschmacksrichtung tut sich Piment besonders gut in süßen Speisen: Ein bis zwei Pimentkörner können ohne weiteres das beliebte Lebkuchengewürz ersetzen. In Suppen oder Ragouts können ganze Pimentkörner während der gesamten Garzeit mitgekocht werden. Experimentierfreudige Pfefferliebhaber sollten gemahlenen Piment im Apfelkuchen oder in heißer Schokolade probieren.

Rosa Pfeffer

Der rosa Pfeffer ist zwar hübsch anzuschauen (wird deshalb auch vorzugsweise in Pfeffermischungen verwendet), besitzt aber kaum eigene Schärfe. Sein etwas süßlicher Geschmack ist dem Wacholder sehr ähnlich. Rosa Pfefferkörner verleihen Käse, Fisch und Spargel eine besondere Richtung.

Szechuanpfeffer

Mit dem Vormarsch der schnellen Wokgerichte in den modernen Küchenalltag hat auch der Szechuanpfeffer an sehr großer Beliebtheit gewonnen. Sein zitroniges Aroma wird von einer frischen, leichten blumigen Komponente begleitet. Bei manchen Sorten riecht man sogar eine Note von Anis oder Zimt. Sein Geschmack entwickelt sich erst leicht prickelnd und entwickelt anschließend ein brennendes Gefühl auf der Zunge. Würzen Sie Geflügel, Fleisch, Brühen, Tofu, Schokolade oder exotische Früchte mit Szechuanpfeffer – Chili darf dabei auf keinen Fall fehlen.

Roter Pfeffer

Das Luxus-Gewürz unter den Pfeffersorten: Roter Pfeffer. Seine Pfefferkörner werden konventionell ohne Vorbehandlung an der Sonne getrocknet – dabei bekommen die Körner einen warmen Braunton, der sich manchmal kaum vom schwarzen Farbton unterscheidet. Diese Pfeffersorte hat einen ganz besonderen warmen, fruchtigen Geruch und auch geschmacklich macht die Balance von Schärfe und fruchtiger Süße diese Sorte zu einem exquisiten Produkt in der Küche. Kochprofis
können beispielsweise Hühnerfrikasse, Zucchini, Spaghetti,
Paprikasuppe, rote Beete, Linsensuppe, Nudelsalat oder
Buttersauce mit Rotem Pfeffer würzen.

Weitere Pfeffersorten

Außerdem erobern unter anderem auch Kubeben Pfeffer, Langer Pfeffer, Tasmanischer Pfeffer, Mönchs Pfeffer, Malaber Pfeffer zunehmend die kreativen Küchen – mit diesen exotischen Sorten zaubern Pfefferliebhaber garantiert richtig viel Pepp in ihre Speisen.

Fotos: © shutterstock, MaraZe (1), © shutterstock (7)

 

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